Geschichten
Ein Stück Hägelberger Geschichte - Noch vor hundert Jahren wurde Wasser durch hölzerne Rohre - Düchel - geleitet / Ein solches historisches Stück ist jetzt ausgestellt
STEINEN-HÄGELBERG. Wohl mindestens 120 Jahre alt ist ein historisches hölzernes Wasserrohr, ein sogenannter Düchel, der in Hägelberg gefunden und jetzt am Feuerwehrhaus ausgestellt wurde.
Als in der oberen Kappellgass die Quellleitung fürs kleine Brünnle erneuert wurde, fand man bei Sanierungsarbeiten mehrere alte aber noch intakte Originaldüchel der ehemaligen Hägelberger Wasserversorgung. Düchel, das waren hölzerne Wasserleitungen, meist aus Eichen- oder Fohrenholz gefertigt, welche bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Hägelberg noch in Betrieb waren. Nach Schätzungen dürfte das gut erhaltene Stück mindestens 120 Jahre alt sein, durch seine Lage im Lettenboden wurde es gut konserviert. Das Herstellen von Dücheln (hochdeutsch auch "Teucheln" genannt und vom Wort "Tauchen" abgeleitet) war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein verbreitetes Handwerk. Die Düchel wurden nach dem Bearbeiten (Düchelbohren) einige Zeit in Wasser gelagert, um das Holz geschmeidiger zu machen und Risse zu vermeiden. Noch heute gibt es in Hägelberg einen Platz mit dem Namen "Düchelweiher", wo früher die Düchel gelagert wurden. Auch in dem Steinener Ortsteil war das Handwerk des Düchelbohrens sehr verbreitet, weshalb die Hägelberger auch den Übernamen "Düchelstümbe" erhielten. Nicht von ungefähr haben einige Hägelberger daher auch ihrer 2008 gegründeten Fasnachtsclique den Namen "Düchelstumbe" gegeben. Schon lange war es ein Herzensanliegen von Dieter Trinler, nicht nur Sägewerksbesitzer, sondern auch ehemaliger Feuerwehrkommandant und derzeit Ortschaftsrat in Hägelberg, dieses Stück Geschichte und Heimatkunde für die Nachwelt zu erhalten. Der gut erhaltene Düchel hat einen Durchmesser von etwa 25 bis 30 Zentimeter und eine Länge von gut 2,5 Metern. Jetzt wurde er im Einvernehmen mit dem Ortschaftsrat an der alten Hauswand bei der Ausfahrt des Feuerwehrhauses in Hägelberg montiert. Roland Kirchhofer aus Hägelberg sponserte die Wandhalterungen aus Edelstahl für die Befestigung des Exponates, welches nun unter tatkräftiger Mithilfe von Florian Trinler (Vorsitzender der Düchelstumbe) und Arjen Suvaal in Anwesenheit einiger interessierter Hägelberger an besagter Stelle befestigt wurde. Nach vollbrachter Arbeit bedankte sich Ortsvorsteher Hans-Georg Koger bei den engagierten Bürgern für ihre Initiative.
Ortslexikon Baden-Württemberg |
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Wohnplatz Hägelberg (Hegniberg) |
Datenstand im Jahr 2010
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Verwaltungs Stufen: |
Baden-Württemberg - Freiburg - Hochrhein-Bodensee – Lörrach - Steinen |
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Ansetzung: |
Hägelberg : Steinen LÖ |
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Ansetzung für scope: |
Hägelberg : Steinen LÖ | 15041 |
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Lage: |
Rechtswert / Hochwert |
ONDB_ID |
15041 |
Gehört zu |
Gemeinde Steinen |
Kennziffer |
08336084006 |
SWD-ID |
7820743-5 |
Einwohner |
681 |
TK25 |
8312 |
TK25_OB |
8312_62 |
Objekt-Nr |
A03EJ9M |
Quellangabe |
Vermessungsamt Stuttgart |
Status |
abgeschlossen |
Historisch bis 1970 |
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Verwaltungsstufe |
Gemeinde historisch |
Kennziffer historisch |
338140 |
Ortslage und Siedlung |
Haufendorf auf einer Verebnung nördlich des Wiesentals, eingebettet in ein geschlossenes Waldgebiet. Ausgedehnte Neubautätigkeit um den Ort herum. |
Datum der Ersterwähung |
1113 ( 1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert) ) |
Historische Namensform |
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Herrschaft |
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Stadterhebung |
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Geschichte |
1113 (Корialüberlieferung 16. Jahrhundert) Hegniberg, von Personenname(?). Walcho von Waldeck gab 1113 seinen Besitz im Dorf Hägelberg an das Kloster St. Blasien. Die Herrschaft über den Ort kam offenbar an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, 1503 an die Markgrafen von Baden. Hägelberg gehörte zur Vogtei Steinen. Vom badischen Oberamt Rötteln kam der Ort 1809 zum Bezirksamt/Landkreis Lörrach und wurde selbständige Gemeinde mit eigenem großen Buchenwald. |
Burg / Schloss |
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Kirchen und Religionsgemeinschaften |
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Kirche |
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Datum der Ersterwähnung |
1464 |
Geschichte |
1464 erscheint eine Kapelle in Hägelberg als Filiale von Steinen. Das »Kirchlein« wurde 1838 samt dem alten Schulhaus an einen Privatmann verkauft. Die Evangelischen noch heute zur Pfarrei Steinen. Die Katholiken sind nach Höllstein eingepfarrt. |
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